Mythencheck: Kühlen ohne Klimaanlage
Stimmt es, dass...
... man bei Sommerhitze einen Raum mit ein paar Tricks runterkühlen kann – ohne Klimaanlage?
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Unsere norddeutschen Sommer verlangen Flexibilität. Letzes Jahr wollte man am liebsten die Heizung aufdrehen, diese Jahr sehnt man sich dringend nach Abkühlung. Für eine Serie von Hitzetagen mag man sich nicht gleich eine Klimaanlage anschaffen – zumal einige einfache Tricks helfen, einen Raum angenehm zu kühlen oder zumindest ein Gefühl von Erfrischung zu verschaffen. Hier ein paar kompakte Tipps, wie Sie bei Hitze Ihre Räume relativ frisch halten können:
Warme Luft draußen lassen
Verschiedene Maßnahmen helfen, die Hitze gar nicht erst in den Raum eindringen zu lassen:
- Widerstehen Sie der Versuchung, bei Hitze die Fenster aufzureißen. So holen Sie nur die warme Luft rein. Stattdessen sollten Sie dann stoßlüften, wenn es draußen kühler ist, also frühmorgens und nachts. Tagsüber halten sie die Fenster geschlossen.
- Dunkeln Sie den Raum ab, sei es per Jalousien, Rollo, Fensterladen oder Fensterfolie. Metall-Rollos und Fensterfolien reflektieren die Sonnenstrahlen, wirken deshalb besonders gut.
- Wenn Sie Rollos oder Ähnliches kaufen, nehmen Sie helle Farben, denn sie reflektieren die Sonnenstrahlen. Man kennt es aus dem Süden: Weiße Wände und helle Fensterläden nehmen die Strahlung weniger an als dunkle.
- Isolieren Sie die Fenster, das lohnt sich in jedem Fall. Denn durch undichte Fenster schleicht sich nicht nur Hitze ein, sondern auch im Winter die Kälte. Aber übertreiben Sie beim Isolieren nicht: Zu dichte Fenster bremsen den gesunden Luftaustausch und können so Schimmel fördern.
- Eine zeitgemäße Wärmedämmung eines Hauses ist natürlich in jedem Fall eine gute Maßnahme – das ganze Jahr über.
Aus einem Ventilator das Beste rausholen
Eins vorweg: Ein Ventilator ist kein Klimagerät. Er kühlt die Luft nicht, sondern verwirbelt sie nur – aber bewegte Luft fühlt sich subjektiv kühler und frischer an als stehende. Hier ein paar Tipps, wie ein Ventilator mehr bringt, als nur die Luft zu quirlen:
- Platzieren Sie den Ventilator auf dem Boden und stellen Sie davor ein Gefäß mit Eiswürfeln, so dass der Ventilator Luft über das Eis bläst. Das vermittelt an der Stelle gefühlt einen deutlichen Kühlungseffekt.
- Blasen Sie die warme Luft nach draußen, nicht umgekehrt.
- Schalten Sie den Ventilator aus, wenn Sie das Zimmer verlassen. Sein Betrieb erzeugt Wärme. Und wenn Sie nicht im Raum sind, brauchen Sie den gefühlten Frischeeffekt auch nicht.
Verzichtbare Elektrogeräte ausschalten
Technische Geräte im Betrieb erzeugen Wärme – selbst im Stand-By-Modus. Schalten Sie deshalb alle Geräte aus, die Sie nicht benötigen, seien es Lampen und Fernseher, Drucker und Computer. Eine echte Wärmequelle ist ein Wäschetrockner – auf seine Benutzung kann man bei Hitze gut verzichten.
Raumluft angenehmer machen
Es ist natürlich sehr subjektiv, welches Maß an Luftfeuchtigkeit und Wärme man als angenehm empfindet. Wenn die Luft sehr trocken ist, erhöhen Sie die Feuchtigkeit, indem Sie ein nasses Laken vor das Fenster hängen oder mehrere mit kaltem Wasser gefüllte Behälter im Raum aufstellen. Wem das zu umständlich ist: Ein Luftkühlgerät, neudeutsch auch Aircooler genannt, verdunstet Wasser, indem es dem Raum Wärme entzieht – es senkt also die Temperatur und erhöht die Feuchtigkeit in der Luft. Wem das zu technisch ist: Auch diverse Zimmerpflanzen haben einen positiven Effekt aufs Raumklima; sie geben bis zu 97 Prozent des Gießwassers wieder an den Raum ab und reinigen nebenbei die Luft.